Wie schon seit vielen Jahren richteten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Plus in Schifferstadt auch dieses Mal ihre Fragen an uns. Die stellvertretende Schulleiterin Frau Magin bereitete die zweistündige Fragerunde im Unterricht vor. Als Gedankenstütze waren die Fragen auf Zettel notiert.
Hintergrund
In der Realschule Plus in Schifferstadt bin ich immer wieder gerne. Zum einen gehöre ich zum ersten Jahrgang des damals neu gegründeten „staatlichen Aufbaugymnasiums Schifferstadt„. Bis das Gymnasium fertig gestellt war sind die beiden fünften Klassen in den Räumen der damaligen Haupt- und Realschule untergebracht gewesen. Der Perspekitvenwechsel vom Unterrichteten zum Unterrichtenden ist immer wieder spannend.
Zum anderen mögen auch wir die Abwechslung in unserem Berufsalltag und die Herausforderung, in diesem Fall den Schülerinnen und Schülern der Realschule Plus in Schifferstadt, Rede und Antwort stehen zu können.
Kontakt zu einem Bestatter stellt man in den meisten Fällen erst dann her, wenn ein Todesfall eingetreten ist. Obwohl wir bemüht sind die Gesprächssituation zu entspannen ist diese trotzdem emotional belastet. Ganz anders sieht dies bei einem Besuch im Rahmen des Unterrichts aus.
Es kommt immer wieder vor, dass einige aus der Fragerunde schon einmal mit uns Kontakt hatten. In den meisten Fällen war dies im Rahmen des Besuchs der Firmlinge und Konfirmanden. Ebenso wie bei diesem Besuch ist es uns auch beim Besuch der Schule wichtig keinen reinen Vortrag zu halten sondern die gestellte Fragen zu beantworten.
Fragerunde
Nach anfänglichen „Startschwierigkeiten“ wurden nach und nach die vorbereiteten Fragen beantwortet. Das Spektrum ist vielfältig.
Es reicht von rein privaten Fragen wie:
- Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen?
- Wie gehen ihre Kinder mit dem Beruf um? sowie
- Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?
- Wie stehen sie zur Sterbehilfe? und
- Ist es so, dass man im Laufe der Jahre abstumpft?
über Sachfragen:
- Was macht der Bestatter alles nachdem der Tod eingetreten ist?
- Was ist nach Eintritt des Todes von den Angehörigen alles zu tun?
- Ist es ein Lehrberuf?
- Welche Voraussetzungen muss man erfüllen damit man den Beruf erlernen kann?
- Was verdient man während der Ausbildung und später als Bestatter?
- Werden dem Verstorbenen beim Ankleiden die Knochen gebrochen?
- Welche Bestattungsarten und Beisetzungsformen gibt es?
bis hin zu Fragen im physischen, psychischen Bereich:
- Was war ihr schlimmstes Erlebnis? oder
- Wie verarbeiten Sie das Gesehene?
- Kommen Sie, ihre Familie damit zurecht? und
- Wie schwer ist ein Sarg mit einem Verstorbenen bzw. welches Gewicht hat die Urne?
Obige Fragen stehen nur exemplarisch für ein weit gefächertes Spektrum. Zum Ende des Schulbesuches wurde noch Anschauungsmaterial in Form einer Stahlaschenkapsel in die Runde gegeben.
Frau Magin zeigte den Schülerinnen und Schülern im Anschluss noch Videoclips vom Krematorium Landau. Inhalt der Clips sind unter anderem die historische Betrachtung der Feuerbestattung als auch der Ablauf einer Einäscherung sowie deren Voraussetzungen.
Ausblick
Gerne stehen wir, wie bisher auch, anderen Schulen oder Institutionen zur Vermittlung von Fakten und Erfahrungen über dieses Tabu zur Verfügung. Der Inhalt ist in Absprache mit dem Gastgeber adressatenspezifisch aufbereitet und dem Alter des Plenums angepasst. Wir freuen uns auf ihren Anruf.