Die Dubbe-Urne, was ist das überhaupt? Außerhalb der pfälzischen Weinanbaugebiete an der Deutschen Weinstraße ist der Begriff des Dubbeglases wohl kaum bekannt. Bringen wir also Licht ins Dunkle.
Begriffsklärung Dubbe
Dubbe ist ein Begriff aus dem pfälzischen Dialekt und bedeutet Tupfen. Diese Tupfen / Vertiefungen finden sich ringförmig und gleichmäßig verteilt auf dem Dubbeglas. Das Dubbeglas wiederum ist ein ursprünglich klares Trinkglas mit 0,5 Liter Inhalt welches sich von unten nach oben weitet. Es hat im Prinzip die Form eines überdimensionierten Würfelbechers.
Die Dubbe-Urne ist der Form des Dubbeglases mit seinen, bis auf zwei spezielle Vertiefungen nachempfunden.
Woher kommt das Dubbeglas
Das Trinkglas wurde der Legende nach von einem Metzger aus Bad Dürkheim erfunden, welcher gerne während seiner Arbeit ein Glas Wein getrunken hat. Entsprechend ist das Hauptverbreitungsgebiet um den Bad Dürkheimer Wurstmarkt.
Um die Griffigkeit zu erhöhen ist die Form zum einen kegelförmig und zum anderen mit Dellen versehen. Diese runden Dubben sind ungefähr so groß wie das erste Glied eines Daumens und in mehreren Reihen über das Glas gleichmäßig verteilt.
Das „echte“ Dubbeglas hat am untersten Rand 2 gegenüberliegende längliche Vertiefungen. Diese werden von Daumen und Zeigefinger bzw. von Daumen und Mittelfinger gehalten. Die verbleibenden Finger dienen zum abstellen des Glasbodens.
Dies sorgt für einen sicheren Halt des Glases bei gleichzeitig geringer Kontaktfläche mit der Haut der Finger. In Folge bleibt das Getränk, meist in Form einer Schorle oder eines Schoppen, länger kühl.
Dubbegläser bitte nicht ineinander stapeln da diese durch die konische Form ineinander rutschen und platzen können oder sie lassen sich nicht mehr trennen.
Die Dubbe-Urne
ist aus mehreren verleimten Massivholzleisten aus Eichenholz gedrechselt. Nachdem der Rohling seine runde und konische Form erhalten hat erfolgt die Fertigung der Tupfen. Danach wird der Boden eingesetzt. Parallel hierzu wird der Deckel der Urne produziert. Der Herstellungsprozess ist gegenüber den meisten Urnen aufwändiger.
Für die Urne ist, ebenfalls aus Eichenholz gedrechselt, auch ein Gedenklicht verfügbar.
Die Urne ist also eine Urne aus Naturstoff und biologisch abbaubar. Sie folgt dem Trend hin zu biologisch abbaubaren Materialien und der aufkommenden Wertschätzung des eigenen, regionalen Brauchtums.
Da die von den Angehörigen ausgesuchte Zierurne zum Verstorbenen passen soll, wird sie für den ein oder anderen „die“ Urne für eine Trauerfeier darstellen. Nichts spiegelt die Pfälzer Gastfreundlichkeit und Gemütlichkeit als auch deren Kontaktfreudigkeit und Geselligkeit wider, wie das in einer fröhlichen Runde in der Hand gehaltene und mit Wein oder Weinschorle gefüllte Dubbeglas.
Zumindest aber bereichert diese Urne das breite Sortiment der Zierurnen und stellt nebenbei einen regionalen Bezug zur Weinregion Pfalz dar.